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30. September 2020

Wie traditionelle Detailhändler in St. Gallen dem Strukturwandel begegnen

Momentaufnahme April 2017:
Leerstände in der stagller Innenstadt
Das sogenannte 'Lädelisterben' in St. Gallen und anderswo gibt seit langem zu reden. Nach und nach schliessen alteingessessene Einzelhändler, geben auf. 

Zuletzt hat in St. Gallen das Spielwarengeschäft Zollibolli für sehr emotionale Reaktionen gesorgt, nachdem angekündigt wurde, das Ladenlokal in der stagller Fussgängerzone auf Ende September zu schliessen. Die Geschichte dieses Spielwarengeschäfts geht bis ins Jahr 1856 zurück und gehört heute zur Amsler Spielwaren AG. 

Für die einen sind die vermeintlich fehlenden Parkplätze am Lädelisterben schuld, für die anderen das Internet und die Amazons dieser Welt, und Corona sowieso, kaum jemand sieht das Verhalten von uns Konsumenten als Auslöser von Schliessungen im Einzelhandel. 

Ich kenne die stgaller Innenstadt seit nun fast 30 Jahren. In dieser Zeit hat sich viel verändert, gerade in den vergangenen Jahren, die Leerstände sind nicht zu übersehen. Einige der wenigen Konstanten ist, bzw. war, das Ladenlokal von Zollibolli, an Veränderungen kann ich persönlich mich hier jedenfalls nicht erinnern. 

Für die Nostalkiger mag das positiv sein, aus nüchterner, betriebswirtschaftlicher Sicht muss man ehrlich gesagt den Kopfschütteln. Warum? Das Stammgeschäft ist faktisch unverändert seit ich es kenne, seit nun bald 30 Jahren. In wenigen Minuten Gehdistanz entfernt wurde 2017 im Einkaufszentrum Neumarkt eine weitere Filiale eröffnet, dazu ein Jahr später die Filiale in der Shopping Arena am Rand der Stadt. Kaufen die Stgaller so viel mehr Spielwaren, so dass sich drei Standorte rentieren? Und dies auch in Abetracht der zahlreichen Onlineangebote? Ja, einen Onlineshop hat Zollibolli seit 2014 auch - man möge sich selbst einen Eindruck verschaffen. 

Auch im Buchhandel spürt man mehr als deutlich das veränderte Kaufverhalten. So hat die ebenfalls traditionsreiche stgaller Buchhandlung Rösslitor, die inzwischen zu Orell Füssli gehört, in den vergangenen Jahren mehrmals den Standort innerhalb der Innenstadt gewechselt und dabei die Verkaufsfläche stetig verkleinert. Vor dem letzten Umzug 2018 wurde in der Filiale am Bärenplatz ein Cafe eröffnet und zeitweise ein Teil der Verkaufsfläche an ein Mobilfunkanbieter vermietet. Die Filiale gleich neben der HSG auf dem Rosenberg ist schon lange geschlossen. Als Teil von Orell Füssli verfügt das Rösslitor auch über einen zeitgemässen Onlineshop. Darüber hinaus finden heute auch zahlreiche Veranstaltungen im Ladenlokal statt, die ein potentielles Kaufpublikum ansprechen, ganz im Sinn von 'der Laden als Bühne'. 

Neben Spielwaren und Büchern haben es auch Papeterie- und Büroartikel in einer zunehmend digitalen Welt schwer. Dass man Strukturwandel und die Digitalisierung auch anders und vor allem proaktiv meistern kann, zeigt die Papeterie Zum Schiff in St. Gallen. Darüber wurde kürzlich im Tagblatt berichtet. Auch das Schiff hat eine lange Tradition, die bis 1845 zurückgeht. Das Geschäft ist heute noch am Ort wo es in den letzten Jahrzehenten immer war - aber durchaus verändert! 

Schreibwaren gibt es zwar immer noch beim Schiff, aber daneben im Erdgeschoss die 2014 eröffnete Schiffschuchi, ein Bistro mit Take Away inkl. Onlineshop. 

Und auch das Onliengeschäft hat man durchaus frühzeitig erkannt: 

Der Laden selbst wurde mehrfach in den letzten Jahren neu organisiert, wie der Chronik zu entnehmen ist. 

Zollibolli, Rösslitor und Zum Schiff, drei stagller Traditionsunternehmen im Einzelhandel mit Ladenlokalen an bester Lage in der stgaller Innenstadt, die drei unterschiedliche Wege gewählt haben, durch den stattfindendenden Strukturwandel zu navigieren. 

29. Juni 2020

Die Beiträge: Smart Sustainable Cities - Special Interest Track an der 33. Bled eConference

Bled eConference
Im Rahmen der 33. Bled eConference im Juni 2020 in Bled, Slowenien, wurde zum zweiten Mal der Special Interest Track 'Smart Sustainable Cities' von mir als Track Chair organisiert.

Im Rahmen der in diesem Jahr am 29. Juni 2020 Online durchgeführten Konferenz wurden zwei Beiträge zur Publikation in diesem Track akzeptiert.

Beide Beiträge sind konzeptioneller Natur. 
Der erste Beitrag kombiniert den Livign Lab Ansatz mit der Digitalisierung ländlicher Gebiete (rural areas). Ein Ziel des Beitrages ist es herauszufinden, wie die Digitalisieurng die Situation des ländlichen Raums verbessern kann. Dazu präsentieren die Autorinnen das Projekt Digitales Dorf Bayern als Fallstudie. 
Der zweite Beitrag adaptiert das Konzept des Digitalen Zwillings (Digital Twin) auf die Smart City. Mit Hilfe des Digital Twin soll die Entwicklung von Smart Cities nachhaltiger werden. Eine entsprechende Digital Twin Plattform erlaubt es u.a. Simulationen durchzuführen, eine verbesserte Integration der Stakeholder sowie neue Formen der eParticipation. Illustriert werden die konzeptionellen Aussagen mit einem konkreten Fallbeispiel aus Helsinki. (Video)

Es ist vorgesehen, den Track zu Smart Sustainable Cities auch an der 34. Bled eConference fortzuführen. Die Herausfordeurngen für Regionen, Städte und Gemeinden sind durch die aktuelle Covid-19 Krise eher noch gestiegen. So wird das Thema der resilienten Stadt bzw. Gemeinde im Angesicht der Krise und ihrer Folgen noch wichtiger. Was sind die Erfahrungen aus der Krise, wie können digitale Innovationen im Kontext einer Smart City hier einen Beitrag leisten? Dabei geht es nicht um nur techologische, sondern auch um ökonomische, soziale, gesellschaftliche und ethische Fragen. 


Rural Areas on Their Way to a Smart Village - Experiences from Living Labs in Bavaria
by Lisa-Marie Hanninger, Jessica Laxa & Diane Ahrens, Deggendorf Institute of Technology, Technology Campus Grafenau, Grafenau, Germany. (Proceedings pp. 107 (pdf)) 
Abstract This paper presents an overview of the approaches and experiences from existing living labs: german rural villages in which several digital solutions had been developed and implemented. The test villages have been selected based on a competition and are funded by the Bavarian state government in the project "Digitales Dorf" (Engl. digital village). Started in 2016 several measures had been taken to push digitalization in these rural areas with the goal to create equivalent living conditions to urban areas. The research question is how digitalization enhances the value of rural areas and which methods can be used to overcome the digitalization gap with a transferable and simple approach. This paper focuses on the transformation process rather than digital solutions, and presents requirements and best practices to promote digitalization in rural environments, their municipal processes and traditional approaches in everyday life.

Smart City Development with Digital Twin Technology
by Mervi Hämäläinen, University of Vaasa, School of Marketing and Communication, Vaasa, Finland.
(Proceedings pp. 291 (pdf)) 
Abstract
Growing urban areas are major consumers of natural resources, energy and raw materials. Understanding cities´ urban metabolism is salient when developing sustainable and resilient cities. This paper addresses concepts of smart city and digital twin technology as means to foster more sustainable urban development. Smart city has globally been well adopted concept in urban development. With smart city development cities aim to optimize overall performance of the city, its infrastructures, processes and services, but also to improve socio-economic wellbeing. Dynamic digital twins are constituted to form real-time connectivity between virtual and physical objects. Digital twin combines virtual objects to its physical counterparts. This conceptual paper provides additionally examples from dynamic digital twin platforms and digital twin of Helsinki, Finland.

Alle Beiträge der 33. Bled Conference sind in den Proceedings der 33. Bled eConference Online verfügbar. 



10. April 2020

Eine virtuelle Studienreise: Erfahrungen

Nachdem ich bereits einige Male danach gefragt wurde, möchte ich hier gerne meine Erfahrungen mit einer virtuell durchgeführten Studienreise teilen. 

Geplant war, mit einer Gruppe von 30 Studierenden aus dem Bachlorstudiengang Wirtschaftsinformatik an der FHS St. Gallen für drei Tage nach Berlin zu reisen, um Firmen in der Digitalwirtschaft zu besuchen und kennen zulernen. 

Die Reise ist eigentlich der zentrale Teil eines Kurses, für den es Credits gibt. Ausser der Reise gab es bereits vorab Vorbereitungsaufträge, ein KickOff sowie ist nachträglich eine abschliessende Reflexionsarbeit anzufertigen. Deswegen war es schwierig, die Reise einfach abzusagen auf Grund der gegebenen Umstände. 

Nachdem ich dann ein sehr positives Feedback der Firmen erhalten habe, die wir hätten besuchen wollen, entschieden wir uns in Abstimmung mit der Studiengangsleitung, die Studienreise virtuell durchzuführen. Ich bin den Firmen sehr dankbar, dass sie sich auch virtuell präsentiert haben, denn für alle Firmen stellt die gegenwärtige Krise Herausforderungen dar! 

Was waren unsere Learnings? Zusammenfassend: es funktioniert, mit Einschränkungen!

Natürlich ist eine virtuelle Studienreise nicht vergleichbar mit einer Reise vor Ort. 
Alle virtuellen Firmenbesuche fanden via Videokonferenz statt, die kürzeste ca. 45 Minuten, mit einem Gastgeber, die längste fast zweieinhalb Stunden, mit vier Gastgebern und einer Pause. An zwei Tagen haben wir so fünf Firmen besucht. 

Was in Berlin wegen der Logistik kaum machbar ist, geht Online wunderbar: Drei Firmen an einem Tag besuchen! 
Aber im Nachhinein war das mindestens am Limit: Drei verschiedene Firmen mit drei Tätigkeitsfeldern und drei verschiedenen Kulturen, sehr viel auf einmal. 

Und fast fünf Stunden Videokonferenz ist eben auch ermüdend. Was definitiv fehlt bei so einem virtuellen Besuch ist das Spüren einer Firma, die Menschen, die Interaktion mit ihnen, und auch die Firmenkultur, die sich ja z.B. in der Gestaltung von Büros manifestieren kann – Google ist hier wohl das Paradebeispiel. 

Spannend war, dass alle Gastgeber uns ausnahmslos im Homeoffice empfingen, was auch Einblicke der anderen Art, eben privater Natur, bot. Auf eine gewisse Art aber auch sehr sympathisch und vor allem authentisch

Schwierig ist die Interaktion: 
Fragen der Studierenden wurden meist im Chat gestellt, selten via Audio. Die Kamera war eigentlich nur seitens der Gastgeber (und mir) permanent eingeschaltet. So kann man wenigstens minimal Gestik und Mimik zum gesprochenen Wort wahrnehmen. So kamen kaum wirkliche Dialoge auf, kein Smalltalk vor Beginn, in der Pause, oder am Ende. 

Als Tools haben wir drei Mal MS Teams eingesetzt, das durchwegs zuverlässig lief. Ein Mal war es eine ad-hoc Lösung, weil Webex schon vor dem Start des Meetings (aus unbekannten Gründen) versagte. Eine weitere Webex-Konferenz lief problemlos. Und auch Google Hangout kam zum Einsatz, auch hier bis auf wenige Audio- und Video-Hänger problemlos. Interessanterweise war Zoom in der Vorbereitung nie ein Thema. 

Und was natürlich gar nicht stattfinden konnte war das Kennenlernen einer Stadt mit allem, was dazu gehört und was zumindest nicht offizieller Teil einer Studienreise ist. Und natürlich der Austausch jenseits des Programms mit und in der Gruppe! 

Auch ich habe mich sehr gefreut, wieder einmal nach Berlin zu fahren. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben!


7. April 2020

Die Digitalwirtschaft in der Krise !?

Jede Krise hat Gewinner und Verlierer, das gilt auch für die Digitalwirtschaft. Auch Digitalunternehmen sind in Lieferketten und Ökosysteme unserer vernetzten Wirtschaft eingebettet und erfahren dementsprechend unterschiedliche Auswirkungen der aktuellen Krise.
Wie die von uns während unserer virtuellen Studienreise besuchten Firmen der Digitalwirtschaft in Berlin die Krise aus geschäftlicher Sicht erleben, ist im Folgenden zusammengefasst:

Für Innoscale ist es eher ambivalent:Vor allem bei den Kunden aus dem produzierenden Gewerbe zeichnen sich gewissen Herausforderungen ab: Lieferketten sind unterbrochen, Aufträge brechen weg. Ganz anders sieht es im Bereich des Handels aus: Da der Onlinehandel aktuell einen regelrechten Schub erfährt, sind Kompetenzen im Stammdatenmanagement mehr als wertvoll.

Optiopay sieht die Krise als grosse Chance nach dem Motto 'jetzt erst recht': Viele Unternehmen wird bewusst, dass sie digitale Plattformen und vor allem digitale Kundenschnittstellen benötigen. Ausserdem wird Optiopays Technologie auch ganz aktuell für Projekte zur Unterstützung des (lokalen) Handels eingesetzt (z.B. hilfelokal.de)

Bei Nosto stellt sich die Situation ebenfalls differenziert dar: Während gewisse (Online-) Händler jetzt erst recht digital aktiv werden und entsprechende Services zur Optimierung der Customer Experience nutzen wollen, sind andere regelrecht in eine Art Schockstarre gefallen.

Bei der Weather Company sind die Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen spürbar: Durch das Wegfallen der meisten Flüge fehlen Wetterdaten aus der Höhe, was negative Auswirkungen auf Prognosen haben kann. Und im Vertrieb der Services entfallen aktuell Möglichkeiten, auf Messen etc. mit Kunden in Kontakt zu kommen. In Branchen wie z.B. der Automobilwirtschaft, die faktisch stillsteht, sind Aktivitäten zur Serviceverbesserung, auch auf Basis von Wetterdaten, aktuell weitgehend pausiert. 

Bei CeleraOne gibt bisher keine negativen Einflüsse, eher im Gegenteil: Da die Nachfrage nach Informationen stark zugenommen hat, werden auch die Systeme von CeleraOne intensiver genutzt. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass das Interesse an digitalen Lösungen wie digitale Abos zunehmen wird. Kaum absehbar ist das langfristige Neukundengeschäft, das auch von der Dauer des Lockdown in den jeweiligen Ländern und somit von der wirtschaftlichen Entwicklung der Medienhäuser abhängig ist. 


Bildquelle: flickr.com/familytorres, CC BY-NC 2.0

6. April 2020

Eine virtuelle Studienreise nach Berlin

Eigentlich wollte ich heute und die nächsten Tag in Berlin sein. Nein, nicht zum Vergnügen, sondern zusammen mit 30 Studierenden der Wirtschaftsinformatik an der FHS St. Gallen. Es war geplant, im Rahmen einer dreitägigen Studienreise Firmen der Digitalwirtschaft in Berlin zu besuchen - Exploring Digital Business Berlin (EDBB). Aufgrund der bekannten Umstände ist dies leider nicht möglich.
Aber freundlicherweise haben sich die meisten Firmen spontan bereit erklärt, uns per Videokonferenz heute und morgen einen Einblick in ihre jeweiligen Firmen zu geben. Dies trotz der Krise, die auch diese Firmen in Atem hält, und trotz der Tatsache, dass ein Onlinemeeting kaum einen persönlichen Firmenbesuch wirklich ersetzen kann. 
Deswegen bin ich überaus dankbar, dass wir die folgenden Firmen heute und morgen Online besuchen können:

(Bildquelle flickr.com/cambodia4kidsorg, CC BY 2.0)

25. Januar 2020

Smart Sustainable Cities - Special Interest Track an der 33. Bled eConference

Im Rahmen der 33. Bled eConference habe ich die Freude den Special Interest Track Smart Sustainable Cities zu organisieren.

Der Track beschäftigt sich mit verschiedenen Herausforderungen smarter Sädte, Gemeinden und Regionen. Im Zentrum soll dabei die Frage stehen, wie digitale Technologien zur Verbesserung der Lebensqualität von Bürgerinnen und Bürgern beitragen können:
"The Smart City idea offers concepts and solutions for cities, communities, as well as regions to cope with current challenges occurring in the form of demographics, urbanization, climate change, resource crises, mobility challenges, global competition as well as open and participatory societies. While the early smart city concepts focused on technology first and foremost nowadays the citizens and their quality of life is the starting point for many activities. In line with the overall theme of the 33rd Bled eConference the track will focus on utilization of any technology to contribute to the quality of life of citizens. As especially in Europe cities a rather small in average and often linked to further communities in a region, the track will focus on smart cities, communities as well as regions. Therefore, the track continues the eRegion tradition of the Bled eConference. We look forward to receiving papers addressing various issues of a smart city, such as, strategies, frameworks, concrete solutions and cases, service and business models, benefits and challenges, covering all the various smart city dimensions from smart energy over smart mobility and sharing economy to smart governments and smart citizens, utilizing different methodological approaches.(Call for Papers)

Im Rahmen des Tracks sowie der gesamten Konferenz soll den Austausch und die Diskussion über aktueller Forschungsarbeiten ermöglicht werden. 

Ausgewählte Beiträge werden zur Publikation in Electronic Markets und anderen ausgewählten Journals via einem Fast Track Review Verfahren eingeladen.

Weitere Special Interest Tracks beschäftigen sich mit den Themen
  • Digital Health
  • Digital Wellness
  • Blockchain Technologies
  • Big Data & Data Science
  • Education and Learning in the Digital Society
  • Business Models

Die 33. Bled eConference steht unter dem Rahmenthema

Enabling Technology for a Sustainable Society

Die Konferenz findet vom 28. Juni bis 1. Juli 2020 in Bled, Slowenien, statt. 


Das weitere Angebot der Bled eConference im Überblick:

  • fully-refereed Research Track and Research in Progress Track, devoted to researchers in all aspects of digital transformation;
  • Doctoral Consortium, offering students to present their ongoing master’s and PhD study results;
  • ePrototype Students Bazaar, offering students opportunities to present innovative digital Business ideas, models, prototypes and apps;
  • Panels, Workshops and Meetings.

Der vollständige Call for Papers


30. November 2019

Business Models for the Digital Economy - AMCIS 2020 Mini-Track


Der Minitrack Business Models for the Digital Economy findet im Rahmen der Americas Conference on Information Systems (AMCIS) 2020 bereits zum 21. Mal statt. Die AMCIS 2020 findet vom 12.-16. August 2020 in Salt Lake City, Utah, USA, statt.

Inhaltlich thematisiert der Minitrack vor allem neue und innovative Formen der Wertschöpfung in der Digital Economy:
"This minitrack serves as a forum for the presentation and discussion of new and innovative approaches of business models for coping with the challenges of the digital economy as well as digital transformation. We consider an economy based on the digitization of information and the respective information and communication infrastructure as digital economy. These developments are creating and are requiring new types of business models. Value creation processes and structures will be altered radically, new type of products and services are emerging. Therefore, this minitrack addresses all topics concerned with the analysis, design, development, implementation, and control of future business models for the creation of economic value in the digital economy from a communication, organizational, business, economic, and managerial perspective applying a theoretical, conceptual, or practical approach."

Hier geht's zum Call for Papers.

Die Website enthält die publizierten Beiträge aller bisherigen Minitracks.

Hintergrund zur AMCIS:
"The annual Americas Conference on Information Systems (AMCIS) is viewed as one of the leading conferences for presenting the broadest variety of research done by and for IS/IT academicians. Every year its papers and panel presentations are selected from over 700 submissions, and the AMCIS proceedings are in the permanent collections of libraries throughout the world." (aisnet.org)

24. Juni 2019

Die Beiträge: Smart Cities, Regions & Communities - Special Interest Track an der 32. Bled eConference

Im Rahmen der 32. Bled eConference im Juni 2019 in Bled, Slowenien, wurde zum ersten mal der Special Interest Track 'Smart Cities, Regions & Communities' von mir als Track Chair organisiert.

Im Rahmen der Konferenz wurden die drei akzeptierten Beiträge präsentiert.

Der erste Beitrag setzt sich mit der Rolle von lokalen Gemeinschaften im Kontext globaler Plattformen anhand des Beispiels von Taxidiensten auseinander, der zweite beschäftigt sich mit der Rolle von Social Media im Rahmen der Interaktion von Bürgerinnen und Bürgern mit der Verwaltung, hier konkret am Beispiel China, und der dritte Beitrag fokussiert auf das Smart Home und diskutiert die Akzeptanz von sog. Smart Locks

Global service platforms in local markets: case taxi, Jups Heikkilä and Marikka Heikkilä, University of Turku, Finland. (Proceedings pp. 880)
Abstract In this paper we discuss digital platform economy and use theory of Governance of Commons by Elinor Ostrom as a lens through which we look at related problems and social issues, such as tragedy of the commons. We discuss how communities can react to side effects and overgrazing of free, common resources by norms and rules. We illustrate the issue with the opening of taxi service markets to new entrants such as Uber.

Trust, Fear and Social Influence: on the use of Social Media in China’s Aauthoritarian Governance Regime, Vincent Homburg, Erasmus University Rotterdam, DPAS, Netherlands. (Proceedings pp. 222)
Abstract This paper reports on the analysis of results of a survey among Chinese citizens about their intended use of social media to interact with government agencies and associated motivations. Citizens’ use intentions were found to be correlated with citizens’ trust in officials, social influence (peer pressure) and anxiety, but not with trust in government. These results provide building blocks for an explanatory theory of citizens’ use of social media to interact with government, especially in an authoritarian regime like China’s system of public governance. This explanatory theory is consistent with an institutional perspective on technology use, in which use intentions and behaviours are explained by norms, practices and taken-for-granted assumptions, rather than by rational cost-benefit considerations. The paper is concluded with recommendations for comparative research on antecedents of social media in government-citizen relations in various governance systems.

Unlocking the Smart Home: An Examination of Factors Influencing Smart Lock Adoption Intention, Stanislav Mamonov, Montclair State University, United States of America, Raquel Benbunan-Fich, City University of New York, United States of America. (Proceedings pp. 33)
Abstract Smart home technologies are a growing trend, yet little is known about factors that drive their adoption, given the spectrum of potential functional, experiential and esthetic benefits they offer. To address this gap in research, we explore the factorial structure of salient perceived benefits and concerns associated with smart locks, and we examine the effects of the emergent factors on the adoption intention. We find that while potential adopters express a broad range of perceived benefits and concerns associated with smart locks, only the perceived relative advantage of smart locks vis-a-vis conventional locks in providing safety and security is significantly correlated with adoption intention. Our results indicate that this perceived relative advantage is a critical consideration in the adoption of smart home technologies that replace existing solutions.

Alle Beiträge sind in den Proceedings der 32. Bled eConference Online verfügbar. (Proceedings als pdf)


(Der Beitrag wurde zuerst auf dem FHS eSociety Blog publiziert)




1. Januar 2019

Smart Cities, Regions & Communities - Special Interest Track an der 32. Bled eConference


bledconference.org

Im Rahmen der 32. Bled eConference habe ich die Freude den Special Interest Track Smart Cities, Regions & Communities zu organisieren.

Der Track beschäftigt sich mit verschiedenen Fragestellungen smarter Sädte, Gemeinden und Regionen und soll den Austausch und die Diskussion über aktueller Forschungsarbeiten unterstützen:
"We look forward to receiving papers addressing various issues of a smart city, such as, strategies, frameworks, concrete solutions and cases, service and business models, benefits and challenges, covering all the various smart city dimensions from smart energy over smart mobility and sharing economy to smart governments and smart citizens, utilizing different methodological approaches." (Call for Papers)

Weitere Special Interest Tracks beschäftigen sich mit den Themen
Die 32. Bled eConference steht unter dem Rahmenthema

Humanizing Technology for a Sustainable Society

Die Konferenz findet vom 16. bis 19. Juni 2019 in Bled, Slowenien, statt. 

Das weitere Angebot der Bled eConference im Überblick:

  • a fully-refereed Research Track and Research in Progress Track, devoted to researchers in all aspects of digital transformation;
  • Doctoral Consortium, offering students to present their ongoing master’s and PhD study results;
  • ePrototype Students Bazaar, offering students opportunities to present innovative e- or m-Business or Internet of Things ideas, models, prototypes and apps;
  • a Business and Government Panel Track which attracts eminent business and government leaders from Europe, the Americas and Asia-Pacific;
  • Business, Government and Academic Workshops and Meetings offering unparalleled opportunities to discuss, share and learn with colleagues from around the world;
  • EU projects dissemination meetings; enabling project partners to connect with other similar projects and to disseminate results to a wider community.

Der vollständige Call for Papers

bledconference.org


29. Dezember 2018

Online Fotoprodukte - wie Schweizer Kunden abgeschöpft werden

Die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel herum ist auch Hochzeit für Fotoprodukte aller Art wie Fotobücher oder Fotokalender.
Auf der Suche nach einem Anbieter für ein solches Produkt ist mir einmal mehr aufgefallen, dass es drastische Preisunterschiede für identische Produkte zwischen der Schweiz und Deutschland gibt. Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Kaufkraft der Schweizer Kunden - und vielleicht auch deren Bequemlichkeit - regelrecht gnadenlos abgeschöpft wird.

Die Anbieter und deren Angebote sind in beiden Ländern häufig identisch. Man vergleiche z.B. einmal die Angebote inklusive deren Preise von pixum.ch und pixum.de - absolut identisch, bis auf die Währungssymbole und die Preise.

Zum konkreten Beispiel meiner Recherche, der Fotokalender Wandkaldener Panorama von Ifolor.
Die Firma hat ihren Sitz sowie eines ihrer zwei Produktionszentren in Kreuzlingen, das zweite befindet sich in Finnland. Der Kalender kostet auf der Schweizer Website in der Standardausführung 59.95 Fr.; dazu die Versandkosten ab 7.90 Fr. und aktuell bis zu 20% Rabatt. Ändert man in der URL des Angebots lediglich von .ch auf .de sieht es ganz anders aus: Das identische Produkt kostet auf der deutschen Website 29.85 € (ca. 34 Fr.), Versandkosten ab 3,95 €, dazu aktuell bis 30% Rabatt. Das identische Produkt kostet also in der Schweiz mehr als 75% mehr als in Deutschland! Gleiches gilt für die Lieferkosten. Bei also nur einem bestellten Wandkalender Panorama zahle ich also 26 Fr. (!) mehr als der Kunde aus Deutschland.

Wandkalender Panorama bei ifolor .de und .ch im Vergleich
(screenshot 27.12.2018)

Und auch die ausländischen Anbieter schöpfen die Kaufkraft und die offenbar vorhandene Zahlungsbereitschaft in der Schweiz kräftig ab. Die folgende Tabelle zeigt den Vergleich eines ähnlichen Produkts dreier Anbieter, die ihre Produkte gleichermassen in der Schweiz und in Deutschland anbieten, wobei Ifolor ein Schweizer Unternehmen ist und Pixum und Cewe deutsche Unternehmen sind.

Preisvergleich gemäss Angaben auf den jeweiligen Webseiten, Stand 28.12.2018
(angenommener Wechselkurs EUR/CHF 1.13)

Ein Versand in die Schweiz ist via der deutschen Websites der jeweiligen Anbieter übrigens nicht möglich, Geoblocking sei Dank.

Aber anders als bei Cola und Big Mäc gibt einen trotzdem relativ simplen Workaround: die Nutzung von Services wie z.B. meineinkauf.de, d.h. die Vewendung einer deutschen Lieferadresse. Hier liegen die Kosten je Sendung bis 10kg, incl. Verzollung, Zollabgaben und Porto bei 14.90 Fr. Ab wann es sich lohnt, mag jeder für sich ausrechnen...

Mir ist bewusst, dass wir in der Schweiz höhere Produktionskosten haben (gilt für Ifolor) und auch unsere Kaufkraft höher ist - aber sicher nicht um Faktor 50% und mehr. Dass das Geschäft trotz allem funktioniert mag an der Unwissenheit der Kunden liegen oder auch daran, dass gerade zu Weihnachten und anderen Feiertagen und sonstigen Anlässen für die meist sehr emotionalen Fotoprodukte das Portemonnaie offenbar lockerer sitzt und der Preis kaum eine Rolle spielt, die Preissensibilität sehr gering ist. Aber ein Preisvergleich lohnt sich definitiv.

Bildquelle: REK  / pixelio.de


28. Dezember 2018

Business Models for the Digital Economy - AMCIS 2019 Mini-Track


Der Minitrack Business Models for the Digital Economy findet im Rahmen der Americas Conference on Information Systems (AMCIS) 2019 bereits zum 20. Mal statt. Die AMCIS 2019 findet vom 15.-17. August 2019 in Cancún, México, statt.

Inhaltlich thematisiert der Minitrack vor allem neue und innovative Formen der Wertschöpfung in der Digital Economy:
"This mini-track serves as a forum for the presentation and discussion of new and innovative approaches to business models for coping with the challenges of the digital economy and digital transformation of businesses, and beyond. We consider an economy based on the digitization of information and the respective information and communication infrastructure as the digital economy. These developments are creating and are requiring new types of business models. Value creation processes and structures will be altered radically and may be disruptive, new types of products, as well as services, are emerging. New technologies, such as blockchain or conversational interfaces, are important enablers. Therefore, this mini-track addresses all topics concerned with the analysis, design, development, implementation, evaluation, and control of future business models for the creation of economic value in the digital economy from a communication, organizational, business, economic, and managerial perspective applying a theoretical, conceptual, or practical approach."

Hier geht's zum Call for Papers.

Die Website enthält die publizierten Beiträge aller bisherigen Minitracks.

Hintergrund zur AMCIS:
"The annual Americas Conference on Information Systems (AMCIS) is viewed as one of the leading conferences for presenting the broadest variety of research done by and for IS/IT academicians. Every year its papers and panel presentations are selected from over 700 submissions, and the AMCIS proceedings are in the permanent collections of libraries throughout the world." (aisnet.org)


16. Juli 2018

Das Lädelisterben und die simplen Schuldzuweisungen

Momentaufnahme April 2017:
Leerstände in der stagller Innenstadt
Der stgaller Detailhandel steht vor grossen Herausforderungen, das Thema Lädelisterben ist in aller Munde, und das gilt auch für den Detailhandel anderswo, in der Schweiz und darüber hinaus.
Die schlechten Nachrichten dazu reissen kaum ab, ob Musik Hug, aktuell gleich zwei Schuhläden oder der Finnshop in St. Gallen, die OVS Pleite, ein Einkaufszentrum in Arbon, oder gar die Mall of Switzerland, die erst im November 2017 eröffnet wurde.


Betriebsformen des Handels
Nüchtern betrachtet handelt es sich um einen fortwährenden Strukturwandel im Detailhandel, den es schon immer gab.
Betriebsformen im Handel unterlagen schon immer einer gewissen Dynamik, neue Formate haben bestehende in Bedrängnis gebracht, so haben Supermärkte, Kaufhäuser, Discounter, Fachmärkte oder Drogeriemärkte traditionelle Detailhändler immer wieder in Bedrängnis und gar zum Verschwinden gebracht.

Neu an der gegenwärtigen Entwicklung ist, dass nicht nur ein Flächenformat ein anderes Flächeformat verdrängt, sondern dass vor allem der Onlinehandel traditionelle Handelsformate bedrängt. Deswegen wird der Sturkturwandel durch Leerstände deutlich sichtbar, sichtbarer als früher.

Im Zentrum des Strukturwandels standen und stehen veränderte Kundenbedürfnisse und ein entsprechend angepasstes Kundenverhalten. Das geht bei den vorschnellen und überaus einseitigen Schuldzuweisungen für das Lädelisterben gern vergessen.

Für die einen ist vor allem eine vermeintlich links-grüne Verkehrspolitik schuld:
"Im laufenden Abstimmungskampf um die Mobilitäts-Initiative sind sie ein gewichtiges Thema: die Parkplätze. Für die bürgerlichen Befürworter des Volksbegehrens ist und bleibt ihr Verschwinden aus dem Stadtzentrum eine gewichtige Ursache für das Phänomen, das allgemein als «Lädelisterben» bezeichnet wird." (Tagblatt, 20.2.2018)
Ein Blick auf die verfügbaren freine Parkplätze in der stagller Innenstadt widerlegen dies eindeutig. Und wenn es vermeintlich tatsächlich an den Parkplätzen bzw. der Verkehrspolitik liegt, wie ist es dann zu erklären, das Shoppingcenter mit eigenen Parkhäusern in der Schweiz vor Problemen stehen oder dass in den USA mit einer definitiv mehr als autofreundlichen Verkehrspolitik reihenweise Detailhändler und grosse Malls zumachen müssen.

Für die anderen sind es die profitgierigen Vermieter, denen man am besten eine Strafabgabe für leer stehende Läden aufbrummen sollte, Marcel Baur hat dies treffend als Palliative Care by SP bezeichnet. Darüber hinaus berichtetet der Tagesanzeiger vor wenigen Tagen: Erstmals fallen die Ladenmieten an bester Lage. (paywall)

Beides ist natürlich, gelinde gesagt, Blödsinn - und ignoriert völlig sowohl die Konsumten sowie die Vielschichtigkeit des Themas. Das Lädelisterben und der Strukturwandel haben zahlreiche Gründe, deren vernünftige öffentliche Diskussion heute aber kaum möglich scheint.

Anstatt zu jammern und die Schuld ausnahmslos bei den anderen zu suchen, wäre die gemeinesame Suche nach konstruktiven Ideen und Lösungen sinnvoll und hilfreich, davon spürt man aber bis auf wenige Ausnahmen kaum etwas.

Ein konkreter Weg, der auch in St. Gallen umgesetzt wird, sind die sog. Pop-Up-Shops (Geschäfte auf Zeit), die kommen und gehen. Das Konzept mag denen, die eine stabile Struktur von alt eingesessenen Läden (wie z.B. Zollibolli in St. Gallen) bevorzugen, massiv gegen den Strich gehen. Andererseits entsprechen Pop-Up-Shops möglicherweise genau dem aktuellen Zeitgeist des schnell wechselnden Konsums und der Always Beta Kultur.

Ein ganz anderer Weg ist die Neudefinition des Ladenlokals. Immer noch wird das Ladenlokal vorwiegend als Verkaufsfläche verstanden, möglichst vollgepackt mit Waren, die Fläche muss ja ausgenutzt werden. Als Konsument fühlt man sich nicht selten eher in einem begehbaren Lager als in einem Verkaufsraum - nicht zuletzt die Discounter haben das Konzept hoffähig gemacht. Nicht nur einst reine Onlinehändler wie Digitec zeigen uns, dass das Ladenlokal durchaus auch heute noch Sinn macht. Auch der Zürcher Brillenhersteller Viu kombiniert On- und Offline geschickt als komplementäre Ergänzung - anstatt immer noch von Kanälen, egal ob Multi- oder Omni-Channel) zu reden:
"Der Laden ist viel mehr Bühne statt Lager" (NZZ 22.8.2017)
Technologieanbieter wie Hointer aus den USA zeigen ebenfalls Wege auf, wie die Ladenfläche neu interpretiert werden kann.

Über die Nutzung der Landenffläche hinaus geht es in einem grösseren Zusammenhang aber auch darum, wie wir es schaffen, Innenstädte (wieder) zu Begegnungszonen zu machen, auch nach Ladenschluss und am Wochenende. Es stellt sich also die Frage, welche Rolle der öffentliche Raum im Onlinezeitalter noch haben soll, und kann. Auch McKinsey macht sich Gedanken, wie man den urbanen Lebensraum revitalisieren kann.

Sicher, niemand kann wissen, welche Konzepte sich druchsetzten werden, soll heissen vom den Konsumenten und Bewohnern akzeptiert werden. Sicher ist nur, dass der- oder diejenige, die den Kopf in den Sand steckt getreu dem Motto weiter so wie bisher über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden wird.
Sich am Kunden orientieren, mit neuen Formaten experimentieren und offen sein für Innovationen, das macht unternehmerisches Handeln aus und würde auch dem Detailhandel gut tun.

(Lesenempfehlung:
Kundenorientierung, Wachstum, Experimentierfreude - Schlüsselfaktoren für Amazons Erfolg)