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5. Juli 2009

Überleben der Zeitungen = Paid Content + Ultra Targeted Ads ?

Über die aktuellen Entwicklungen rund um Zeitungen haben wir auch in diesem Blog immer wieder berichtet. Nachdem die Werbeeinnahmen drastisch zurück gehen und ein funamentaler Strukturwandel sich abzeichnet, versuchen Zeitungen Paid Content - Modelle als Ausweg aus der Krise zu etablieren. 

Am 16.6.2009 berichtete
handelszeitung.ch darüber, dass auch die NZZ darüber nachdenkt. Auf netzwertig.com hat sich am 10. Juni 2009 in einem lesenswerten Beitrag Andreas Göldi ausführlich und fundiert zum Thema geäussert: "Was werden die Newsmedien der Zukunft kosten?". Und Andreas kommt nach seiner Analyse zu dem Schluss:
"Aber ab einem gewissen Punkt werden wir uns daran gewöhnen müssen, für hochwertige News wieder zu bezahlen. [...]
Das wird ein paar Jahre dauern, aber früher oder später so passieren."
Diese Erkenntnis scheint die Zeitungen offensichtlich in ihrem Tun zu unterstützen und anzutreiben. Allerdings scheinen Aussagen wie die von Barry Diller, CEO von IAC, dann doch etwas naiv zu sein:
"People will pay for content. They always have, I absolutely believe the Internet is passing from its free phase into a paid system." (Quelle)
Jon Fine (Fine On Media) berichtet in seiner BusinessWeek-Kolumne Media Centric (Printausgabe vom 6. Juli 2009) unter dem Titel "Charging for Content Gets Closer" über einen neuen Ansatz. Traum der Zeitungsmacher ist demnach ein hybrides Modell: Die kostenlosen Inhalte werden (weitgehend) beibehalten, zusätzlich werden Bezahlinhalte in einem Abonnementmodell angeboten, und mit den dann gewonnen Nutzungsdaten soll dann "ultra-targeted - and thus higher-priced - advertising" verkauft werden; Stichwort ' behavioral targeting'.

Fine sagt klar, dass die Zeitungsmacher mit dem Rücken an der Wand stehen und es probieren müssen:

"But given the state of things in certain precincts of the media world, there isn't much choice but to try."
Und in seinem Blog Fine On Media ergänzt er:
"I strongly suspect that we’re going to see much broader experimentation and implementation of ways to cadge fees from online users. I’m much less sure that it’s going to be easy to get those users to go along."
Und die notwendigen Tools zur Umsetzung dieses Hybridansatz stehen demnach auch schon bereit, Journalism Online und ViewPass, dass u.a. hier oder hier vorgestellt wird. Jon Fines Kommentar dazu:
"Will any of these moonshots actually work? For the ViewPass strategy to work, publishers would have to agree on a platform, consumers would have to use it, and then, most importantly, companies would have to buy ads. This is a complicated approach for an online environment that has typically rewarded simplicity. But we're well past the point where simple solutions would get the job done."


Bildquelle: pixelio.de/BirgitH

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