404 Not Found - diese Fehlermeldung kennen wir wohl alle. Sie bedeutet, dass eine aufgerufene Webseite auf einem Server nicht vorhanden ist. Aber egal wie mehr oder weniger ansprechend man den Error 404 kommuniziert, die Seite ist nicht vorhanden. So meint es wohl auch Philipp Loser in seinem Beitrag.
Sicher, die Politik tut nicht Nichts. Man scheint sich der Relevanz des Themas durchaus bewusst zu sein, es gibt eine Digitale Strategie und den Dialog "Digitale Schweiz", und es gibt viele einzelne Massnahmen. Aber den Entwurf, das Big Picture, dessen was man unter Informations- oder Wissensgesellschaft verstehen will, wo die Schweiz hier z.B. in 2025 stehen will und was das für uns alle als Konsumenten, Bürger, Arbeitnehmer, Patienten oder Unternehmer bedeutet, das wird viel zu wenig thematisiert.
Philipp Loser stellt in seinem Beitrag ganz zentrale Fragen für eine digitale Schweiz:
"Was bedeutet der digitale Wandel für unsere Gesellschaft?
Wie gehen wir mit künstlicher Intelligenz um?
Welchen Einfluss hat die fortschreitende Automatisierung auf den Werkplatz?
Was bedeutet es für den Nationalstaat, wenn private Firmen immer grössere Macht über einen immer grösseren Teil der Menschen haben?"... und fragt:
"Kann das politische Personal in Bern den digitalen Wandel bewältigen?
Und weiss es überhaupt, was auf uns zukommt?"Es braucht einen intensiven öffentlichen Diskurs hierüber; ein Denken jenseits der traditionenllen Denkschemata, die kaum mehr greifen im Zeitalter der Digitalisierung. Und nicht nur in den Feuilletons der Zeitungen oder bei Organisationen wie der Digitalen Gesellschaft.
Ich würde mir wünschen, über die digitale Gesellschaft Schweiz und ihre Gestaltungsoptionen würde ebenso intensiv diskutiert wie über so manchen politischen Dauerbrenner.
Aber da sind wir bei einem zentralen Problem: Min Li Marti nennt in dem Beitrag im Tagesanzeiger verschiedene Gründe, warum Netzpolitik (leider) kein Thema in Bundesbern ist. Einen Grund muss man noch ergänzen: Mit Positionen zur Netzpolitik lassen sich wohl kaum Wahlen entscheiden, da sind Themen wie schwarze Schafe, Dichtestress oder Masseneinwanderung wesentlich dankbarer.
Philipp Löpfe hat es anlässlich der Battle of Ideas im Rahmen des Digital Festivals vergangenen Freitag in Zürich auf den Punkt gebracht:
Philipp Löpfe: Digitalisierung ist nicht die Fortschreibung von Wirtschaft und Gesellschaft - es braucht ganz neue Ideen #DiFe16— HD (@hdzimmermann) 16. September 2016
Sein neues Buch ist definitv auf meiner Leseliste.
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