Eine Nachricht von gestern hat mich fast schon irritiert: Da gibt es doch tatsächlich Pläne, in der Innerschweiz eine neue Zeitung zu gründen - so berichte jedenfalls der Klein Report vom 21. Dez. 2009: "Neue Zeitung in Nid- und Obwalden geplant". Verschiedene regionale Zeitungen wie die Jungfrau Zeitung oder ZISCH - Neue Nidwaldener Zeitung berichten ebenfalls darüber. Dazu wurde die 'ONZ Obwalden und Nidwalden Zeitung AG' gegründet. Der Focus liegt auf der regioanlen Berichterstattung, eine Redaktion pflegt sieben Tage in der Woche die aufzubauende Online-Plattform, eine gedruckte Zeitung soll zwei Mal pro Woche erscheinen.
"Zweimal wöchentlich erscheint dieser permanente Newsfluss auf Zeitungspapier."
... schreibt die Jungfrau Zeitung dazu.
Die neue Firma will die neue Online-Plattform für die Kantone Obwalden und Nidwalden aufbauen, diese wird frei zugänglich sein. Die gedruckte Zeitung sol im Abonnement vertrieben werden. Dabei soll die ONZ als sog. Mikrozeitung nach dem Vorbild der Jungfrau Zeitung aufgebaut werden. Mikrozeitung - Konzept für die Welt der Kleinen ist ein Konzept der Gossweiler Media AG in Brienz, dass an Partner lizensiert wird.
Über den Erfolg des Konzept lieest man bei Gossweiler Media AG:
"Dass dieses Konzept funktioniert, beweist die Jungfrau Zeitung, welche die Gattung Mikrozeitung begründet hat. Bereits nach drei Jahren hat sie sich in ihrem lokalen Markt etabliert. Sie erreicht 67 Prozent der Bevölkerung und ist die stärkste abonnierte Zeitung im Mikrokosmos Jungfrau (vergleiche Mediadaten). Gleichzeitig trotzt die Jungfrau Zeitung im Inseratenmarkt dem Branchentrend und weist von Jahr zu Jahr steigende Anzeigenerträge aus."
Auf jeden Fall kann man der neuen ONZ viel Glück wünschen. Es ist durchaus mutig, in diesen Zeiten eine neue Zeitung zu gründen!
Oder ist die Zeitungskrise denn schon vorbei? Bisher las man doch fast nur von Zeitungen, die schliessen müssen oder zumindest den Umfang der Berichterstattung reduzieren müssen.
Ein Blick auf www.newspaperdeathwatch.com zeigt dann doch wieder die Realität. Im Beitrag "Premature Exec Elation" vom 18. Dez. 2009 wird eine Studie von Kubas Consultants zitiert, in der 500 zeitungsmanager in den USA Licht am Ende des Tunnels sehen und spätestens für 2011 ein Waxhstum prognostizieren. Der Blogbeitrag bezeichnet dies allerdings als 'blind optimism', ebenso die Prognose des US Bureau of Labor Statistics, das ...
"forecasts that the newspaper industry will lose 25% of its jobs over the next eight years".
Alan D. Mutter schreibt in seinem Blog "Refelctions of a Newsosaur" am 18. Dez. 2009: "Presses stopped forever at 140+ papers in 2009".
Ein düsteres Bild wird da gezeichnet.
1 Kommentar:
Ein ergänzender Hinweis vom 20. Feb. 2010: Neue Mikrozeitung lanciert
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