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2. Juni 2010

Social Media goes Mainstream!

Christian Lüdi erläutert die Social
Media Aktivitäten der Swiss
Dass die digitalen Medien unser aller Leben in der einen oder andreren Art und Weise beeinflussen und gar prägen, bezweifelt wohl niemand mehr ernsthaft. Das Web, E-Mail, eCommerce und eBusiness sind feste Bestandteile in unseren Leben, beruflich wie privat.

Die seit 2005 als „Web 2.0“ bezeichneten Entwicklungen rund um das WWW haben Social Software und Social Media hervorgebracht. Die Skepsis gegenüber diesen Errungenschaften des sozialen Webs sind aber noch sehr verbreitet, insbesondere auch in der Unternehmenswelt. Noch allzu oft werden Verfechter der Social Media als Nerds oder Freaks gesehen.

Dass aber Social Media längst auch in der Welt der etablierten Unternehmen angekommen ist, zeigen vier aktuelle, zufällige Beispiele:

26. Juli 2009

Neues Erwachen in der Verlagswelt? Klett vs. Duden

Bei diesen Aussagen staunt man nicht schlecht:
  • „Die Zukunft gehört der Anzeigenfinanzierung im Internet“
  • „Wir hätten schon vor fünf Jahren gratis online gehen sollen.“
  • „Die Welt zwischen zwei Buchdeckel zu pressen – das ist ein Gedanke, von dem man sich verabschieden muss“
  • „Unsere Kunden kriegen das, was sie wollen dort, wo sie gerade sind.“
Und sie stammen nicht etwa von einem naiven Verfechter der "Im Internet ist alles ist kostenlos" - Philosophie, sondern von Philipp Haußmann, dem CEO des zweitgrössten deutschen Verlages, der Ernst Klett AG, zu der auch die Marke Pons gehört. Am 25. Juli 2009 berichtet die die F.A.Z. in einem Artikel mit dem Titel "Klett bläst zum Angriff auf Duden" auf der letzten Seite des Wirtschaftsteils (S. 16), vor dem Wetter, über den am Montag startenden Angriff auf den Duden:
"Am kommenden Montag bringt Klett die deutsche Rechtschreibung ins Internet, gratis. "
Klett ist bisher im Bereich der deutschen Rechtschreibung nicht im Markt aufgetreten, sehr wohl aber über die Marke Pons bekannt im Bereich der Fremdsprachen-Wörterbücher und dem Sprachenportal www.pons.eu. Und man hat die zeichen des Web 2.0 bereits erkannt und umgesetzt:
"Nach dem Muster von Wikipedia arbeiten interessierte Anwender, oft hochqualifiziert, bei der Weiterentwicklung der Wörterbücher mit, wodurch diese Tag für Tag detaillierter werden."
Der aktuelle Schritt ins Internet hat eine klare strategische Komponente:
"Müsste Pons sich im Buchhandel gegen den dominanten Duden durchsetzen, würde es Jahre dauern, bis sich die Investition gelohnt hat, rechnet Haußmann vor. Durch seinen Online-Auftritt werde Pons die Verbraucher schneller erreichen."
Beim Duden wird man wohl kaum amused sein, aber selbstverständlich gibt man sich ganz offensichtlich entspannt und selbstbewusst. Und der neue Duden in seiner 25. Auflage ich ja längst nicht mehr nur ein Buch: Das Werk wird zusammen mit einer Korrektursoftware ausgeliefert.
"„Qualität muss man nicht verschenken“, sagt der Duden-Sprecher. Wer wolle einzelne Wörter nachschlagen? „Die eigentliche Revolution ist doch die Korrektur. Das ist die Problemlösung.“ Das Programm dafür habe Duden in der Schublade. „Damit wollen wir natürlich Geld verdienen. Aber vielleicht stellen wir auch das eines Tages kostenlos ins Internet.“"
Wir Konsumenten dürfen gespannt sein, welche Wirkungen der angekündigte Angriff haben wird!

5. Juli 2009

Überleben der Zeitungen = Paid Content + Ultra Targeted Ads ?

Über die aktuellen Entwicklungen rund um Zeitungen haben wir auch in diesem Blog immer wieder berichtet. Nachdem die Werbeeinnahmen drastisch zurück gehen und ein funamentaler Strukturwandel sich abzeichnet, versuchen Zeitungen Paid Content - Modelle als Ausweg aus der Krise zu etablieren. 

Am 16.6.2009 berichtete
handelszeitung.ch darüber, dass auch die NZZ darüber nachdenkt. Auf netzwertig.com hat sich am 10. Juni 2009 in einem lesenswerten Beitrag Andreas Göldi ausführlich und fundiert zum Thema geäussert: "Was werden die Newsmedien der Zukunft kosten?". Und Andreas kommt nach seiner Analyse zu dem Schluss:
"Aber ab einem gewissen Punkt werden wir uns daran gewöhnen müssen, für hochwertige News wieder zu bezahlen. [...]
Das wird ein paar Jahre dauern, aber früher oder später so passieren."
Diese Erkenntnis scheint die Zeitungen offensichtlich in ihrem Tun zu unterstützen und anzutreiben. Allerdings scheinen Aussagen wie die von Barry Diller, CEO von IAC, dann doch etwas naiv zu sein:
"People will pay for content. They always have, I absolutely believe the Internet is passing from its free phase into a paid system." (Quelle)
Jon Fine (Fine On Media) berichtet in seiner BusinessWeek-Kolumne Media Centric (Printausgabe vom 6. Juli 2009) unter dem Titel "Charging for Content Gets Closer" über einen neuen Ansatz. Traum der Zeitungsmacher ist demnach ein hybrides Modell: Die kostenlosen Inhalte werden (weitgehend) beibehalten, zusätzlich werden Bezahlinhalte in einem Abonnementmodell angeboten, und mit den dann gewonnen Nutzungsdaten soll dann "ultra-targeted - and thus higher-priced - advertising" verkauft werden; Stichwort ' behavioral targeting'.

Fine sagt klar, dass die Zeitungsmacher mit dem Rücken an der Wand stehen und es probieren müssen:

"But given the state of things in certain precincts of the media world, there isn't much choice but to try."
Und in seinem Blog Fine On Media ergänzt er:
"I strongly suspect that we’re going to see much broader experimentation and implementation of ways to cadge fees from online users. I’m much less sure that it’s going to be easy to get those users to go along."
Und die notwendigen Tools zur Umsetzung dieses Hybridansatz stehen demnach auch schon bereit, Journalism Online und ViewPass, dass u.a. hier oder hier vorgestellt wird. Jon Fines Kommentar dazu:
"Will any of these moonshots actually work? For the ViewPass strategy to work, publishers would have to agree on a platform, consumers would have to use it, and then, most importantly, companies would have to buy ads. This is a complicated approach for an online environment that has typically rewarded simplicity. But we're well past the point where simple solutions would get the job done."


Bildquelle: pixelio.de/BirgitH

11. März 2009

Online Zeitung mit 100% Paid Content funktioniert - in Malaysia

Die Diskussion zur Zukunft der Zukunft traditioneller Zeitungen im Zeitalter der digitalen Medien ist oft kontrovers, vorgeschlagene und umgesetzte Lösungen vielfältig.

Die einen wollen traditionelle Zeitungen als den "
Bannwald der Demokratie" staatlich schützen lassen, die anderen sehen den "Untergang der alten Medien-Schweiz" kommen, versuchen sich mit Hybridmodellen oder stellen wie die NYT ihre Inhalte kostenlos der Onlinewelt zur Verfügung. Und hier findet man weitere Beiträge zu diesem Thema.

Zumindest in der westlichen Welt scheint es undenkbar zu sein, eine Online Zeitung ausschliesslich gegen Bezahlung anzubieten.

Aus Malaysia kommt jetzt ein erfolgreiches Beispiel, die News Plattform Malaysiakini. Darüber berichtet die NZZ im 'Fokus der Wirtschaft' vom 10. März 2009: "Wirtschaftlicher Erfolg einer Online-Zeitung". Gegründet 1999, wirft die Online-Zeitung seit vier Jahren einen Betriebsgewinn ab, und das
"... hat interessanterweise (und entgegen dem Trend) vor allem damit zu tun, dass der volle Informationszugang zum «Blatt» gebührenpflichtig ist. Schlagzeilen und das Lead eines Artikels sind kostenlos einsehbar. Das Abo für die vollständige Ausgabe kostet heute 5 US-$ pro Monat, die Zahl der zahlungswilligen Leser hat 20 000 erreicht, Tendenz steigend. Damit erzielt die Firma, die heute 24 Journalisten (davon 7 mit Multimedia-Aufgaben) beschäftigt, allein mit den Gebühren einen Umsatz pro Mitarbeiter von rund 50 000 $."
Dass es dazu gekommen ist, hat nicht nur mit dem spezifischen Medienmarkt in Malaysia zu tun, sondern auch mit zufälligen und glücklichen Entwicklungen: Eigentlich planten die zwei Gründungspartner einen 'richtige' Zeitung als Gegengewicht zu den von der Regierung kontrollierten Medien. Die Lizenz wurde verweigert, allerdings galten die "adminstrativen Zugangs- und Zensurhürden" nicht für das Internet. Anfangs funktionierte das Online New Portal mit kostenlosen Nachrichten dank Werbung gut, die Einführung der Abonnementspflicht musste aber eingeführt werden, als in der Dotcom-Krise die Anzeigen weg blieben. Seitdem Malaysiakini dank einer Finanzspritze auch diese Dursttrecke überlebte, geht es stetig bergauf.
"Doch bezüglich Qualität, Recherche und Vertrauenswürdigkeit steht der Online-Pionier immer noch alleine da. "
Bezahlte Online-Inhalte mit hoher Qualität funktionieren also - zumindest in Malaysia.
"Man darf sich keine Illusionen machen: Dass Malaysiakini so selbstsicher Zugangsgebühren erheben kann, hat mit der hiesigen Medienlandschaft zu tun. Die Konkurrenz, nämlich Print, Fernsehen, Radio und deren Webpräsenz, stehen unter der Knute der Regierung und präsentieren sich entsprechend trostlos."

Weitere Informationen: Das NZZ Video "Blättern und Surfen"