Tagblatt 9.12.2016, S. 9 |
wird der Chef von Schild zitiert.“Nur der physische Laden bietet dem Kunden ein Einkaufserlebnis und die Vorteile des direkten Kontakts”
Und wie macht Schild das? In dem man den Onlineshop in die Laden bringt. Im Ernst? Das soll den stationären Handel retten? In den Schild-Filialen werden grosse Bildschirme montiert, auf denen Kundenberater den Kunden das im Laden nicht verfügbare Sortiment zeigen. Und es hat sogar schon Bestellungen gegeben - der Schild-Chef spricht “von Erfolgen”. Ein überzeugendes Konzept hört sich anders an.
Warum um Himmels Willen soll ich in die Filiale gehen und dort - unter Anleitung - auf einem Bildschirm Sortimente anschauen, die nicht im Laden verfügbar sind? Ach so, die Beratung vor Ort. Aber wenn ich mir die diversen Onlineangebote im Modelhandel ansehe, von Zalando über AboutYou bis Outfittery, dann frage ich mich allen Ernstes, warum ich ausgerechnet in eine solche stationäre Filiale gehen soll. Und das Anprobieren wird als Argument genannt. Aber warum muss ich dazu in die Filiale gehen, wenn die Ware sowieso erst bestellt werden muss? Zuhause bin ich zeitlich flexibler, kann das neue Kleidungsstück gleich mit meinem restlichen Kleiderschrank zusammen ausprobieren, Partner und Familie in den Entscheid einbeziehen.
Wenn man sieht was Zalando, Amazon & Co. Online auf die Beine stellen und wie Amazon inzwischen auch den stationären Handel aufmischt, dann erinnern die genannten Konzepte des Modehandel tatsächlich an den Ruf nach dem Erhalt der Pferdekutsche. Aber die ist bekanntlich als Verkehrsmittel nicht mehr existent.
Schild Weblounge in der Filiale St. Gallen (2015) |
(ergänzt 10.12.2016)
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