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9. Juli 2016

Reiseerlebnisse mit der Deutschen Bahn - die 1001.

Eigentlich sollte es eine ganz entspannte Reise zurück von Leipzig nach St. Gallen werden. Der Plan: Mit der S-Bahn von Leipzig HB zum Flughafen, ab 09:23, an 09:37.
Es gab weder Schnee, noch Regen, noch Sturm, noch war es besonders heiss, aber die S-Bahn hatte bereits bei Abfahrt 5 Minuten Verspätung. Ok, alles im grünen Bereich, dachte ich, nur mit Handgepäck reisend, Boarding 10:20, Abflug 10:45. Also mindestens 40 Minuten von (geplanter) Ankunft der S-Bahn bis Beginn des Boardings.

Dann, nach wenigen Minuten Fahrt, bleibt die S-Bahn auf offener Strecke stehen. Eine Durchsage gab es nach längerem Warten, angeblich sei eine Signalanlage defekt. Derweil fahren rechts und links andere Züge vorbei. Auch die 2. Durchsage liess verlauten, dass eine Signalstörung vorliege. Dann die dritte Durchsage: Weichenstörung. Inzwischen waren mehr als eine halbe Stunde vergangen. Langsam wurde ich nervös. Dann die Mitteilung: Der Zug fährt ein Stück zurück, um dann auf ein neues Gleis zu wechseln. 

Mit schlussendlich 63 Minuten kam die S-Bahn am Flughafen an. 

Ich spurtete zum Schalter der Lufthansa, es war ca. 10:45, eine Mitarbeiterin rief sofort am Gate an, aber das Boarding war bereits abgeschlossen, “doors closed”. Mein Ticket ist nicht umbuchbar. Shit. 

Dann zum Schalter der Deutschen Bahn: Man können da nichts machen ausser mir die Verspätung zu bescheinigen - darin hat man ja Routine - und mir ein Formular mitzugeben, um meine entstandenen Mehrkosten erstatten zu lassen. 

Mit dieser Information machte ich mich auf die Suche nach einer Flugverbindung: Leipzig - Zürich via München, Abflug 12:45, Ankunft Zürich 16:15 - anstatt 12:00 wie geplant. Und zusätzliche ca. 350 CHF - mein Originalticket hatte ca. 200 CHF gekostet. Ich gehe ganz einfach einmal davon aus, dass die Deutsche Bahn mit das Ticket erstattet! Den verlorenen Nachmittag zuhause kann ich eh abschreiben.

Meinem Ärger und Unmut habe ich über Twitter Luft gemacht, aber seitens der Deutschen Bahn bisher keine Äusserung zum Fall. Man ist wohl im Wochenende

Update 11.7.2016
Drüben bei Twitter gab's bis heute keinerlei Reaktion auf meine diversen Tweets seitens der Bahn. Auf der Facebookseite von Deutsche Bahn Personenverkehr gab's neben einer halbherzigen Entschuldigung vor allem Belehrungen!

Screenshot 10.7.2016

Dass es auch anders geht, zeigt die Swiss.

Update 1.8.2016:
Mir wurde angekreidet, ich hätte zu wenig Puffer bei der Anreise zum Flughafen in Leipzig eingebaut. Nun, die Fluggesellschaft Swiss sagt für den (wesentlich grösseren) Flughafen Zürich, dass die Ankuft eine Stunde vor Abflug ausreichend sei. Mein Reiseplan für Leipzig sah mehr Zeit vor!

Update 19.8.2016:
Heute kam mit der Post ein Brief der Bahn (Absendedatum 17.8.). Ich vermutete eine - negative - Antwort auf meine Anfrage auf Entschädigung vom 12.7.2016. Weit gefehlt!

Auszug aus dem Brief der DB, erhalten am 19.8.2016

"Gern kümmern wir uns so schnell wie möglich ..." - na toll, nach fünf Wochen!

Und sie verlangen tatsächlich das Original und eine Kopie der Fahrkarte!?

Aber kein einziges Wort zum konkreten Anliegen an sich! Auf die Erstattung der mir zustehenden Entschädigung von 25% des Fahrkartenpreises verzichte ich gerne (es wären übrigens € 1.10).

Und via Twitter kommt auch noch gleich eine entsprechende Belehrung hinterher:

(Screenshot 19.8.2016, 13:50 (Quelle))



PS. Im übrigen bin ich überzeugter Bahnfahrer, besitze aktuell das GA der SBB, besass lange Zeit die Bahncard 50 und war Vielfahrer (bahn.bonus comfort-Status) der Deutschen Bahn.


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