Hinter allen dieser Diskussionen steckt letztendlich die Frage der Zusammenhänge des Internet bzw. des Web einerseits und Wirtschaft und Gesellschaft andererseits. Welchen Einfluss hat das Web auf Wirtschaft und Gesellschaft, auf das Verhalten von Konsumenten und Unternehmen?
In einem interessanten Beitrag auf dem F.A.Z. Blog 'Netzökonom' erschien kürzlich eine Diskussion zu den Auswirkungen des Web auf das Marketing, genauer gesagt auf das Verhalten der Konsumenten, mit dem Titel 'Online Marketing, zweite Generation'. Quintessenz: Das Online Marketing 2.0 ist erwachsen geworden und spielt eine wichtige Rolle bei uns Konsumenten, auch wenn die Amerikaner uns Europänern hier offensichtlich voraus ist. Eine - für mich - interessante Zahl: "Allein über den Micro-Blogging-Dienst Twitter habe Dell 500000 Dollar Umsatz generiert." Wie das konkret abläuft wird leider nicht diskutiert. Im Netzökonom-Beitrag werden Zahlen aus verschiedenen Studien zitiert.
Eine Allensbachstudie hat fogendes ergeben: "17 Millionen Konsumenten in Deutschland berücksichtigen inzwischen die Kommentare anderer Internetnutzer oder Diskussionsforen in ihrer Produktrecherche". Das Marktforschungsunternehmen hat laut Beitrag einen "digitalen Entscheidungsindex" kreiert: "Der Index setzt sich aus der Zeit, die Menschen mit einem Medium verbringen, und der Einschätzung der Befragten über die Einfluss des Mediums auf ihre Entscheidungen zusammen." Aha. Das Ergebnis für Deutschland: Das Internet führt vor dem Fernsehen und Zeitungen. Während aber Konsumenten zunehmend das Web für ihre Konsumentscheidungen nutzen, scheint es auf der Verkäuferseite noch an Bewusstsein dafür zu mangeln.
Der Einfluss des Web variiert erwartungsgemäss bei unterschiedlichen Produkttypen: "Rund 55 Prozent aller Käufer von Fernsehern, Digitalkameras oder Spielekonsolen schauen sich vor dem Kauf die Bewertungen und Erfahrungen anderer Käufer im Netz an". Geflgt von Sportartikeln, Hotelreservierungen, Urlaubsbuchungen und Versicherungen.
Die typischen 'Web 2.0' Anwendungen wie soziale Netzwerken Blogs, Foren, etc. werden in einer anderen Studie genauer unter die Lupe genommen. Ein Ergebnis: "Das mit Abstand höchste Gesprächsaufkommen in den sozialen Medien entfällt auf die Autobranche. 29 Prozent aller 1,1 Millionen Gespräche im Web 2.0 drehten sich um Automarken". In dem Blgbeitrag wird dann auch noch bezüglich der Marken differenziert. Wie sich diese Untersuchung wohl für den Schweizer Markt darstellen würde? Nach den Automarken wird auch noch sehr gerne über die Marken der Unterhaltungselektronik diskutiert, desweiteren über das Reisen sowie die Mode(marken). Die Markenpräsenz im Web wird mit einigen Grafik veranschaulicht. Den höchsten Anteil an den Online Marken-Diskussionen hat nach dieser Untersuchung übrigens Google, gefolgt von BMW. Facebook liegt auf Platz 49, eine Marke wie adidas auf Platz 99. Weiterhin wird die Markenpräsenz in den einzelnen sozialen Medien noch untersucht. In den weitaus meisten Fällen wir am Meisten (in aller Regel >80%) in Foren diskutiert, gefolgt von Blogs. Im Bereich Mode/Lifestyle sieht es etwas anders aus: Ca. die Hälfte der Diskussionen findet in Foren statt, ein Viertel bis ein Fünftel in Netzwerken, gefolgt von Blogs.
Und wenn wir schon beim Thema sind:
Die BusinessWeek hat in seiner Ausgabe vom 1. Dez. 2008 auf den Seiten 84ff. ebenfalls das Thema 'Krise und Internet' aufgegriffen, und zwar am Beispiel Facebook: "Facebooks's Land Grab in the Face of a Downturn". "This is not the time for tech companies to be cutting back; this is the time to be hitting the accelerator," says Peter Thiel, a Facebook board member and investor. Facebook executives think they can use the economic downturn to gain ground on the competition." Die Facebook Mamanger sind überzeugt, auch in den kommenden Jahrzehnten im Geschäft zu sein. Mehr dazu und vor allem die Argumente von Facebook liesst man im Artikel.
Zusatzinfos: Facebook - In Search for a Business Model
Bildquelle: F.A.Z. Blog Netzökonom
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