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21. April 2010

Wie der #ashtag den Gestrandeten hilft

Gestrandet:Lange Schlangen vor dem
Reisezentrum im Berliner Hauptbahnhof
"Wie das Netz Gestrandeten hilft" schrieb Spiegel Online am 19. April. Und in der NZZ konnte man am 19. April lesen: "Soziale Online-Netzwerke für Unternehmen immer wichtiger"; hier geht es vor allem um das Beispiel Swiss auf Facebook.

Die Folgen des Vulkanausbruchs haben mir - wieder einmal - die Nützlichkeit sozialer Medien und insbesondere Twitter gezeigt.

Als Gestrandeter habe ich so meine eigenen Erfahrungen mit dem Netz gemacht. Ich war in Berlin an der re:publica 2010, als der Vulkan den europäischen Luftverkehr lahm legte. Am Donnerstag kamen dann die ersten Meldungen über die Schliessung des Luftraums auch in Deutschland.

Mein Rückflug nach Zürich war für Samstagabend gebucht, also (noch) keine Panik, erst Mal abwarten, vielelicht verfliegt sich ja die Aschewolke wieder. Und was ist besser geeignet als das Netz, um sich aktuell zu informieren! Aber: Zu meinem Flug gab es lange keine konkreten Informationen, und die Website der Berliner Flughäfen brachte lange die Meldung: "Aktuelle Statusinformationen sind aus technischen Gründen zur Zeit nicht verfügbar".Und selbst als Berlin längst dicht war, war mein Flug immer noch nicht offiziell gestrichen.
Was liegt näher als die ebenfalls Gestrandeten zu fragen: Wisst ihr was neues? Was ist mit eurem Flug? Wurde der schon gestrichen? Habt ihr schon ein Bahnticket? Seid ihr bei der Hotline der Airline durchgekommen? ...? Das ist dann wohl analoges Crowdsourcing. Die verschiedenen Informationsschnipsel ergaben nach und nach ein Bild. Aber der analoge Informationsraum war beschränkt durch die Geographie.

Hilfreiche Tweets
Eine pefekte Ergänzung war das Medium Twitter. Mittels direkt adressierter Nachrichten, die aber jeder Mitlesen konnte, und/ oder des Hashtags #ashtag - nicht ganz ohne Ironie - wurden laufend Nachrichten  getwittert.
Und wie bei jedem Gespräch in einer Menge waren einige Tweets davon persönlich relevant, andere interessant und wieder andere überflüssig.
Und besonders aufschlussreich waren die Tweets einerseits der Daheimgebliebenen, die fleissig aktuelle Nachrichten aus erster Hand von der Heimatfront twitterten, z.B. über die Schliessung des Luftraums in der Schweiz. Aber auch diejenigen, die den Heimweg schon angetreten haben, twitterten fleissig von unterwegs und gaben wertvolle Tipps. 
Das war wirklich Twitter at its Best! Und ein tolles Beispiel von Crowdsourcing!

Am Samstag um 12:35 erhielt ich dann per SMS die offizielle Mitteilung, dass mein Flug Samstagabend gestrichen wurde, die erste Mitteilung zu meiner Buchung überhaupt - da hatte ich schon längst mein Bahnticket incl. Reservation für den Nachmittag gebucht und war auf Sightseeingtour in Berlin!


P.S. Also ich am Montag einer Kollegin diese Erfahrungen erzählte, sagte sie "Ich lebe lieber in der Realität als zu twittern" - no comment ...

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