Während der deutsche IT-Gipfel mit Vertretern aus Politik und IT-Industrie das 'Web 3.0' noch für die Zukunft halten - die Ergebnisse sind in der sog. 'Darmstädter Erklärung vom 20. Nov. 2008' dokumentiert - berichtet das Spektrum der Wissenschaft in seiner Dezember-Ausgabe bereits von der wahren Zukunft, dem 'Web 7.0'. Titel des Beitrags: "Virtuelle Gartenzwerge im Web 7.0". Das macht doch neugierig.
In diesem zugegebenermassen nicht ganz ernst gemeinten Aufsatz (oder vielleicht doch...?) schaut Informatikforscher Gunter Dueck in die Webzukunft. "Das Web 1.0 wurde von Wissenschaftlern eher beiläufig erfunden." Und weiter: "Nun heißt es also Web 2.0, weil Privatmenschen beginnen, das Web selbst wie bislang ihre Schrebergärten zu gestalten. Die Gartenzwerge sieht nun jedermann, der im Netz herumsurft." Das sind sie also, die Gartenzwerge. "Menschen stellen sich dort weit gehend authentisch hinein, soweit das eben virtuell möglich ist. Der Web-2.0-Schrebergarten wirkt so, wie w'enn jeder Mensch in der Tageszeitung oder in der Promigazette »Gala« kostenlos alles über sich selbst publizieren dürfte. Das Web wird unser anderes Zuhause, in dem wir zugleich überall woanders zu Besuch sein können." Nach Dueck ist das Web 1.0 'introvertiert', das Web 2,0 'extrovertiert'.
Und weiter zum Web 3.0: "Die Informatiker aber wollen für die nächste Webstufe das Wissen ordnen, ein »semantisches Web« bauen, was gut Hingt und was sie daher 3.0 nennen. Sie möchten das Webchaos beenden, indem sie die Myriaden verfallener Lehmhütten des Web 1.0 kartografieren, aus ihnen nützliches Restwissen extrahieren und aufbereiten. Web 1.0 war schön wie einst der Rucksacktourismus. Aber die Web-3.0-Gurus wollen diese bunte Dschungelwelt begradigt wissen wie Hotelsilhouetten auf Mallorca."
Nach 1.0, 2.0 und 3.0 gibts also auch irgendwann das Web 7.0? Aber erst, schreibt Dueck, wenn es den 'webvertierten' Menschen gibt. "Leider gibt es diesen neuen Webmenschen, den Webvertierten, heute noch nicht." Also doch kein Web 7.0? Aber dann dies: "Hochwertigste Bildung 7.0, die nicht nur schneller lernen lässt, sondern die ganze Menschheit eine Stufe höher bildet, das Abitur als Minimum der Breitenbildung." Das lässt uns doch hoffen! Oder ist die Zukunft doch nicht so rosig? "Der Webvertierte denkt und agiert vor allem global. Er wird sich, das ist eine meiner Prognosen, im Web 7.0 in ungeahnter Weise selbst stylen und liften können. Vielleicht verschwindet er sogar in seinen Avatar und bewegt sich mit selbst gestalteter Hülle in den virtuellen Räumen herum - in der Hoffnung, dem global nivellierten Zwang, cool auszusehen, zu entkommen. [...] Zu Hause tragen wir hilfsweise elektronische Kleidung (e-Clothes) und werden so mit unserer jeweiligen Web-7.0-Hülle verlinkt. Wann wird das kommen? Wenn die eBodys billiger werden als reale Schönheitsoperationen." eBodys? Ja, zukünftig, im Web 7.0, interagieren nur noch eBodys miteinander, und der reale Körper wird mit Hilfe der modernen Sensorik mit der virtuellen Welt verknüpft.
Ist das die Phantasie eines Informatikforschers? Mit Nichten: Dueck spinnt nur das etwas weiter, was wir heute schon, im Web 2.0, erleben: Virtuelle Welten und Avatare, die Sensorik a la Ubiquitous Computing, Wearable Computing - und so etwas wie die Anwendung 'Owned' auf Facebook, mittels derer man Freunde Kaufen und Verkaufen kann ("buy and sell your friends") und sie sogar als Geschenk verpacken lassen kannn. Und Gunter Dueck ist zum Zeitpunkt des Schreibens knapp 10 Mio. l$ (lunch dollars) wert, wie er feststellt. Sorry, da bin ich dann wohl doch im falschen Film gelandet! Herrn Dueck hat diese Anwendung offensichtlich fasziniert, aber irgendwie ist das kaum meine Welt, auch wenn ich ein facebook Profil habe. Also, ich bleibe zunächst beim Web 2.0.
In diesem zugegebenermassen nicht ganz ernst gemeinten Aufsatz (oder vielleicht doch...?) schaut Informatikforscher Gunter Dueck in die Webzukunft. "Das Web 1.0 wurde von Wissenschaftlern eher beiläufig erfunden." Und weiter: "Nun heißt es also Web 2.0, weil Privatmenschen beginnen, das Web selbst wie bislang ihre Schrebergärten zu gestalten. Die Gartenzwerge sieht nun jedermann, der im Netz herumsurft." Das sind sie also, die Gartenzwerge. "Menschen stellen sich dort weit gehend authentisch hinein, soweit das eben virtuell möglich ist. Der Web-2.0-Schrebergarten wirkt so, wie w'enn jeder Mensch in der Tageszeitung oder in der Promigazette »Gala« kostenlos alles über sich selbst publizieren dürfte. Das Web wird unser anderes Zuhause, in dem wir zugleich überall woanders zu Besuch sein können." Nach Dueck ist das Web 1.0 'introvertiert', das Web 2,0 'extrovertiert'.
Und weiter zum Web 3.0: "Die Informatiker aber wollen für die nächste Webstufe das Wissen ordnen, ein »semantisches Web« bauen, was gut Hingt und was sie daher 3.0 nennen. Sie möchten das Webchaos beenden, indem sie die Myriaden verfallener Lehmhütten des Web 1.0 kartografieren, aus ihnen nützliches Restwissen extrahieren und aufbereiten. Web 1.0 war schön wie einst der Rucksacktourismus. Aber die Web-3.0-Gurus wollen diese bunte Dschungelwelt begradigt wissen wie Hotelsilhouetten auf Mallorca."
Nach 1.0, 2.0 und 3.0 gibts also auch irgendwann das Web 7.0? Aber erst, schreibt Dueck, wenn es den 'webvertierten' Menschen gibt. "Leider gibt es diesen neuen Webmenschen, den Webvertierten, heute noch nicht." Also doch kein Web 7.0? Aber dann dies: "Hochwertigste Bildung 7.0, die nicht nur schneller lernen lässt, sondern die ganze Menschheit eine Stufe höher bildet, das Abitur als Minimum der Breitenbildung." Das lässt uns doch hoffen! Oder ist die Zukunft doch nicht so rosig? "Der Webvertierte denkt und agiert vor allem global. Er wird sich, das ist eine meiner Prognosen, im Web 7.0 in ungeahnter Weise selbst stylen und liften können. Vielleicht verschwindet er sogar in seinen Avatar und bewegt sich mit selbst gestalteter Hülle in den virtuellen Räumen herum - in der Hoffnung, dem global nivellierten Zwang, cool auszusehen, zu entkommen. [...] Zu Hause tragen wir hilfsweise elektronische Kleidung (e-Clothes) und werden so mit unserer jeweiligen Web-7.0-Hülle verlinkt. Wann wird das kommen? Wenn die eBodys billiger werden als reale Schönheitsoperationen." eBodys? Ja, zukünftig, im Web 7.0, interagieren nur noch eBodys miteinander, und der reale Körper wird mit Hilfe der modernen Sensorik mit der virtuellen Welt verknüpft.
Ist das die Phantasie eines Informatikforschers? Mit Nichten: Dueck spinnt nur das etwas weiter, was wir heute schon, im Web 2.0, erleben: Virtuelle Welten und Avatare, die Sensorik a la Ubiquitous Computing, Wearable Computing - und so etwas wie die Anwendung 'Owned' auf Facebook, mittels derer man Freunde Kaufen und Verkaufen kann ("buy and sell your friends") und sie sogar als Geschenk verpacken lassen kannn. Und Gunter Dueck ist zum Zeitpunkt des Schreibens knapp 10 Mio. l$ (lunch dollars) wert, wie er feststellt. Sorry, da bin ich dann wohl doch im falschen Film gelandet! Herrn Dueck hat diese Anwendung offensichtlich fasziniert, aber irgendwie ist das kaum meine Welt, auch wenn ich ein facebook Profil habe. Also, ich bleibe zunächst beim Web 2.0.
Ach ja, der Artikel wird im Untertiel als "... bisweilen satirische Extrapolation" angekündigt.
1 Kommentar:
Nach dem Web 7.0 nun auch schon das Web 10.0: Kevin Kelly, der WIRED Gründer und Internet Guru, beschreibt in einem Video Geschichte und Zukunft des Web: http://www.kk.org/2008/11/web-100.php
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