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10. April 2016

ePartizipation - nicht nur Partizipation

eParticipation*
In der Ostschweiz am Sonntag vom 10. April 2016 widmen sich die Seiten 2 und 3 dem Thema Partizipation: Bürger können mitwirken (Onlineversion). Das ist sicher lobenswert, denn Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern an der Gestaltung ihres Gemeinwesens sollte selbstverständlich sein, gerade in der Schweiz mit seiner direktdemokratischen Tradition.
"Die Gemeinden beziehen Bürger früher und öfters in politische Prozesse ein. Partizipation hat auf kommunaler Ebene Konjunktur."
In einem Beitrag aus Weinfelden wird auch die Partizipation von Jugendlichen thematisiert.
"Mitgestalten soll in Weinfelden auch die jüngere Generation. Für sie findet im Juni ein Mitwirkungstag statt; im April ein Informationsabend. Und auch hier gelte: Betroffene zu Beteiligten machen. Dazu müssen die Jugendlichen erreicht werden, die weder Zeitung noch Mitteilungsblatt lesen. «Deshalb haben wir einen Jugendlichen mit der Gestaltung des Flyers beauftragt», sagt Häfner."
Allerdings fällt auf, das sämtliche erwähnte Partizipationsprojekte auf traditionelle, analoge Mittel setzen. In der heutigen Zeit aber, in der wir nicht müde werden von Informationsgesellschaft, Digitalisierung oder Industrie 4.0 zu reden, sollte durchaus auch Raum sein für Partizipationsverfahren, welche die Mittel der digitalen Kommunikation und Interaktion berücksichtigen. Nicht dass ich falsch verstanden werde, es geht nicht um eine Ablösung traditioneller Partizipationsmethoden, sondern um einen neuen Mix der angewendeten Mittel und Verfahren.
Gerade bei der jüngeren Generation gehören Smartphones und Apps zum Alltag. Gleichzeitig hören wir immer wieder, dass sich die junge Generation nicht für Politik interessiere und Wahlen und Abstimmungen fern bleibe. Da liegt es doch eigentlich nahe, die Partizipation zur ePartizipation zu erweitern. Im Beitrag eParticipation für Kinder und Jugendliche - Motivation aus Sicht der Forschung habe ich mich damit bereits vor einiger Zeit beschäftigt. Ebenso im Beitrag Zur Rolle und Ausgestaltung der Kinder- und Jugendpartizipation.

Gemeindeblatt März 2016, S. 17
Die Gemeinde Grabs im stgaller Rheintal führt hierzu ein vom Bundesamt für Sozialversicherungen und dem Kanton St. Gallen unterstütztes Projekt durch, das von der FHS St. Gallen wissenschaftlich begleitet wird (vgl. hier)  Ich selbst habe die Freude, hieran mitzuarbeiten.
Ziel des Projektes ist es einen Leitfaden zu entwickeln, der es anderen Gemeinden ermöglicht, ePartizipationsprojekte insbesondere für Kinder und Jugendliche umzusetzen. In der Gemeinde Grabs wird ein entsprechender Pilot durchgeführt. Der digitale Kanal ist auch hier kein Ersatz der traditionellen Mitwirkung, sondern digitale und analoge Instrumente werden komplementär eingesetzt. Im Werdenberger & Obertoggenburger - der zum Tagblatt gehört - wurde im November 2015 über das Projekt berichtet. Das Grabser Gemeindeblatt hat in seiner Märzausgabe 2016 ebenfalls wieder darüber berichtet.

Der nationale Dacherband der Jugendparlamente DSJ hat die Onlineplattform engage.ch entwickelt, die es lokalen und regionalen Jugendparlamenten ermöglicht, auch Online aktiv zu werden.


* "... verstanden als die Teilhabe von natürlichen und juristischen Personen (und ihrer Gruppierungen) an politisch-administrativen Prozessen der Entscheidungsfindung mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)" [Albrecht et al, 2008, S. 3]

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