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15. Dezember 2008

Demographie und Mediennutzung - Zeitungen in Japan

"Das Internet wird zum Leitmedium", das war der Titel eines Posts in diesem Blog vom 3. Dezember 2008. U.a. wird hier auch erwähnt, dass Zeitungen an Bedeutung verlieren, während die Internetnutzung rasant ansteigt. Der Auflagenrückgang von Zeitungen wird in Europa wie in den USA allenthalben konstatiert.
Dass dies aber nicht ein globales Phänomen ist, lehrt uns ein Artikel im Feuilletion der NZZ vom 13./14. Dezember 2008: "Die Treue der Senioren". Auch Japans Gesellschaft altern, und auch in Japan nutzen die Älteren COmputer und das Internet: "Japan zählt, was die Nutzung von Computern durch ältere Menschen betrifft, zur Weltspitze." Dann lesen sie doch sicher auch weniger Zeitung? Nein: "Dessen ungeachtet zeigt sich beim Medienkonsum, dass die überwiegende Zahl der älteren Japaner die Zeitung dem Bildschirm vorziehen. Japans Senioren sind sehr treue Zeitungsleser."

Nicht nur bei den Älteren, sonder insgesamt hält Japan die weltweite Spitzenstellung bei den Zeitungslesern: "Hier werden täglich 624 Tageszeitungen pro 1000 Erwachsene verkauft. Dies ist zweieinhalbmal mehr als in den USA." Und während man bei uns bei den auflagenstärksten Zeitungen an Blick oder Bild denkt: Die auflagenstärkste Zeitung der Welt ist eine japanische Qualitätszeitung der Meinungspresse mit dem Titel "
Yomiuri Shimbun" (englische Version). Auf Platz sechs der Liste der auflagenstärksten Zeitungen der Welt erscheint die Bild, die Ränge zwei bis fünf sind ebenfalls japanische Zeitungen. (World's 100 Largest Newspapers) Und Yomiuri Shimbun ist kein Aussreisser: "..., konnten alle fünf grossen nationalen Qualitätszeitungen ihre Auflage halten."
Ein Grund dafür sieht der Autor des NZZ Artikel, Urs Schoettli, im grundsätzlichen Medien- und Kommunikationsverhalten der Japaner, der u.a. durch einen hohen Informationsanspruch charakterisiert sei: "Der Leser, sei er nun Baseball-Fan oder Kleinanleger an der Börse, will in seinem Fachgebiet bis ins kleinste Detail und auf jeden Fall seriös informiert werden."

Indirekt wird allerdings auch die Problematik angesprochen, dass Jugendliche offensichtlich weniger eifrige Zeitungsleser sind wie ihre Eltern und Grosseltern.

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