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19. Januar 2009

Shakespeare lesen auf dem Handy?

eBook-Reader waren auf der Frankfurter Buchmesse 2008 das dominate Thema. Neben den unterschiedlichen technischen Lösungen wurde (erwartungsgemäss) auch der potentielle Untergang der abendländischen Kultur diskutiert - na ja, so klang es zumindest bisweilen -, Schlagzeilen aus dem Herbst 2008 lauteten z.B. „eBooks werden den Buchhandel erschüttern“ (Tagesanzeiger 8. Oktober 2008), „Ist dies das offizielle Ende des Buches?“ (Süddeutsche Zeitung 8. Oktober 2008) oder „Die Messe und das E-Book - Das Buch ist unverbesserlich“ (F.A.Z. 14. Oktober 2008).

Viele können sich inzwischen gut vorstellen, Bücher nicht mehr (nur) in Papierform, sondern eben auch mit Hilfe eines elektronischen Lesegeräts zu lesen. Allerdings ist die Hürde hoch: Ein entsprechender Reader verlangt Investitionen in ein Lesegerät, was für den Buchleser etwas Neues ist, im Gegensatz zum Abspielen, Hören und Ansehen von Musik und Filmen. Und nachdem das Mobiltelefon, zumindest das gehobene Segment der Smartphones und PDAs, inzwischen zum Multifunktionsgerät wird, sollen wir zukünftig auch via Smartphones und PDAs wie das iPhone unsere Bücher lesen. So jedenfalls schreibt Olga Kharif in der BusinessWeek vom 19. Jan. 2009: "Shakespeare's On the (Cell) Phone".

Immer mehr eBooks werden heute auch für mobile Endgeräte zur Verfügung gestellt: Entweder von den Verlagen selbst oder durchaus innovativen Startups wie z.B. Readdle aus der Ukraine, die u.a. das komplette Werk von Shakespeare für das iPhone anbieten. "Some publishing houses see the growing popularity of digital books for cell phones as a promising opportunity to boost sales. "There's a chance for us as publishers to reach a wider audience, maybe people who weren't walking into the bookstore," says Matt Shatz, vice-president for digital at Random House. [...] "The opportunity is a lot greater via a phone than for a physically printed book," he says." Während bisher wohl nur weniger als eine Millionen eBook Reader verkauft wurden, gibt es gemäss des Artikels knapp 300 Millionen eBook fähige mobile Endgeräte. "Our job is to help our authors reach the widest audience possible." wird Shatz weiter zitiert.


Also demnächst Shakespeare auf dem PDA? Schöne neue eBook Welt!

Bildquelle: www.businessweek.com

1 Kommentar:

Findmaschinen hat gesagt…

Lieber Herr Zimmermann,

"Shakespeare auf dem PDA" gibt es schon seit längerer Zeit. Readdle versucht gemeinfreie Texte gegen Bezahlung zu verkaufen. Dabei gibt es dieses freigegebene Kulturgut schon lange kostenlos; auch für den PDA.

Schauen Sie doch mal auf http://www.gutenberg.org/

Werke auf deutsch:
http://www.gutenberg.org/browse/languages/de

Dazu gibt es auch immer die Möglichkeit die txt-Dateien (die man auf jedem PDA betrachten kann) in das Plucker-Format (freies E-Book-Format für Palm, Windows Mobile, usw.) umzuwandeln.